Todestag Hund
Todestag Hund – Trauer oder Dankbarkeit?
Todestag Hund – für viele ist dies ein sehr schwieriger Tag. Die Erinnerung an die schlimme Zeit nach dem Tod des Hundes ist plötzlich wieder da. Die Lücke, die er hinterlassen hat, fühlt sich auf einmal wieder unerträglich an.
Viele Menschen erleben dann fast noch einmal denselben Schmerz wie kurz nach dem Tod.
Diese Gefühle sind vollkommen normal und treten in vielen Fällen auf.
Auch wenn andere es nicht nachvollziehen können, deine Gefühle haben ihre Berechtigung.
Was passiert am Todestag Hund?
Das Datum des Todes ist oft in die Erinnerung eingebrannt. Man muss es sich nicht in den Kalender eintragen. Das ist bei geliebten Menschen nicht anders als bei geliebten Tieren.
Oft kommt es zu einem erneuten Trauerprozess, der durch das herantretende oder nahende Wiederkehren des schlimmen Tages ausgelöst wird.
Psychologie
Erneute Trauer um den Hund
Um das zu verstehen, muss man etwas in die Psychologie des Menschen schauen.
Grund für jeden wiederkehrenden Trauerprozess ist oft ein Auslösereiz. Dieser Auslösereiz hat eine starke Verbindung zu dem verstorbenen Hund.
Typische Auslösereize (oder „Trigger“) sind:
- Dinge, die dem Hund gehörten
- Orte, an denen man gemeinsam war
- Geburts- oder Sterbedatum.
Wird man mit einem dieser Reize konfrontiert, startet das Gehirn eine ganze Reihe von Prozessen. Es werden eine Vielzahl von Erinnerungen und Gefühle abgerufen und in das Bewusstsein geholt.
Dadurch werden dann entsprechend auch Gefühle erneut hervorgerufen, die eigentlich schon „verarbeitet“ schienen.

Unverarbeitete Trauer am Todestag
Hier zeigt sich dann oft, dass die Trauer um den Hund (oder der gesamte Trauerprozess) noch nicht abgeschlossen ist. Das Gefühl der Trauer ist eine elementare Emotion und extrem stark und mächtig. Es liegt uns Menschen inne und gehört zu den Basisemotionen.
Da stellt sich natürlich die Frage: Kann man überhaupt „zu Ende“ trauern?
Die Antwort heißt: Nein. Alles, was von uns Menschen geliebt wird und aus unserem Leben verschwindet, wird betrauert.
Die Qualität der Trauer kann sich ändern. Nicht aber die Trauer an sich.
Wie du um deinen Hund trauern kannst
Einen ausführlichen Blogbeitrag zum Trauerprozess um deinen Hund findest du, wenn du HIER klickst.
An dieser Stelle sei deshalb nur betont, dass jede Art von Trauer erst einmal erlaubt und richtig ist. Kein anderer Mensch kann dir sagen, wie du zu fühlen hast.
Es gibt auch kein Patentrezept. Jeder findet seinen eigenen Weg, sich von seiner geliebten Fellnase zu verabschieden.
Wie du mit dem Todestag deines Hundes umgehen kannst
Wenn nun der Todestag im Kalender näher rückt oder eintrifft, erlaube dir auch deine Trauer. Diese Trauer ist das Ergebnis deiner Liebe zu deinem Hund. Sie zeigt dir, wie stark eure Verbindung war und noch über den Tod hinaus ist.
Schenke dir und euch ruhig diesen Tag der engen Verbundenheit, auch wenn es über das schreckliche Gefühl der Trauer ist.
Dankbar für die gemeinsame Zeit sein
Am Todestag den gesamten Tag zu trauern ist vielleicht nicht das, was sich alle wünschen. Manche möchten gerne die schöne Erinnerung an den treuen Begleiter in den Mittelpunkt setzen.
Dankbarkeit statt Trauer zu erleben, das wünsche ich dir.
Unglücklicherweise lassen sich Gefühle nicht einfach abschalten. Und eine liebevolle Erinnerung an einen gemeinsamen Spaziergang führt bei einigen Menschen (als „Auslösereiz“) auch noch zu mehr Traurigkeit, als zu Dankbarkeit.
Man kann sich jedoch in Dankbarkeit „üben“. Je öfter du dich an die schönen Erlebnisse mit deinem Hund erinnerst, desto mehr kann das Gefühl der Dankbarkeit und Freude in dir wachsen.
Über die Zeit (und da gibt es leider keine Abkürzung!) kannst du dir so einen starken „Gegenspieler“ zu deiner Trauer erschaffen. Dieses Gefühl hilft dir dann, nicht ausschließlich traurig zu sein – sondern vielleicht einfach beides: dankbar und traurig.
Erste Hilfe
Konkrete Tipps für den Todestag Hund
Immer wieder werde ich gefragt, wie man am besten den Todestag des Hundes gestaltet.
Darauf kann ich immer nur antworten: „So wie es euch gefallen hätte!“.
Manche Menschen besuchen die Stelle, wo der Hund beerdigt wurde. Andere schließen sich zu Hause ein und betrachten Erinnerungsstücke oder Fotos.
Wenn du den Tag ganz konkret besonders gestalten möchtest, findest du hier einige Ideen von Klientinnen, die als hilfreich erlebt wurden:
- Zünde eine Kerze vor dem Bild deines Hundes an.
- Laufe eure übliche „Gassi“-Runde und sprich in Gedanken mit deinem Hund.
- Triff dich mit einer Vertrauensperson, mit der du über deine Gefühle sprechen kannst.
- Schreibe einen Brief an deinen Hund und lege ihn in deine Erinnerungskiste.
- Plane bewusst ein schönes Abendessen ein, um die Erinnerung an deinen Hund zu feiern.
Mein erster Todestag meines Hundes – So habe ich es erlebt
Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich noch die Geschichte von Melanie erzählen, die mich sehr bewegt hat.
Melanie war in meiner Trauerbegleitung, nachdem Ihre Hündin Ella plötzlich und unerwartet eingeschläfert werden musste. Wir brauchten sehr viel Zeit, um ihre Gefühle zu sortieren – Trauer, Schuld, Scham, Angst.
Im Verlauf gelang es Melanie, Frieden mit sich und der Situation zu schließen. Wir beendeten die Begleitung, und am Tag nach dem Todestag von Ella schrieb sie mir eine Mail.
Erster Todestag Hund
„(…) Gestern vor einem Jahr war es soweit gewesen. Ich sehe mich noch in der Arztpraxis stehen, so hilflos und verzweifelt. Ich weiß noch, wie ich ihre Pfote gehalten habe. Es war furchtbar.
Alles ist wieder da, wie als sei es gestern gewesen. Dabei habe ich drei gute Monate hinter mir gehabt. (…)
Als ich an ihrem Todestag aufgewacht bin, hatte ich sogar das Gefühl, dass ich von ihrem Bellen aufgewacht bin.(…)
Ich habe mich krankgemeldet auf der Arbeit und mir ihre Erinnerungskiste angeschaut. Wenn ich nicht die Tools gehabt hätte, die wir besprochen haben, wäre ich sicher in Tränen zerflossen. Ich konnte den Strudel aufhalten. (…)
Den ganzen Tag war ich übelst traurig. (…) Ich habe mir die Fotos angeschaut, wo wir so viel Spaß zusammen hatten. Wo wir zusammen waren. Das kann mir keiner nehmen, die Gefühle in meinem Herzen. (…)
Ich hatte den besten Hund der Welt, meinen Seelenhund.“
Verlust deines geliebten Hundes
In diesem Beispiel wird deutlich, wie viele Gefühle, gerade am ersten Todestag des Hundes, auftreten können. Und man kann sehen, wie unterschiedlich diese sein können.
Wenn du gerade den ersten Todestag deines Hundes erlebst – oder welchen auch immer – wünsche ich dir viel Kraft. Du hast einen schweren Verlust erlitten. Gib deinem Herzen Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Gib deiner Seele Zeit, zu heilen.
