Mein Hund fehlt mir so sehr

Mein Hund fehlt mir so sehr!

Warum es auch nach Jahren noch weh tun kann

Als Psychologin und Psychotherapeutin habe ich mich auf die Trauerbegleitung spezialisiert. Und diese Trauerbegleitung bezieht sich nicht darauf, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Nein, sie wird dann aufgesucht, wenn ein Hund gestorben ist.

 

Viele Menschen, die keine Tiere haben, können den Schmerz und die Trauer nicht nachvollziehen, die nach dem Verlust des Hundes auftreten kann. Dennoch gibt es sehr viele Menschen, die lange damit zu kämpfen haben.

 

Ein Hund ist ein Familienmitglied. Er ist ganz nah bei uns – näher als alle anderen. Er verbringt den Tag mit uns, er gestaltet unseren Alltag. Er schenkt uns bedingungslose Liebe und macht uns glücklich.

 

Es gibt keinen Menschen, der nicht trauert, wenn er sich von seinem Hund verabschieden muss.

Nach dem Tod deines Hundes

Der Verlust des Hundes tut weh

Direkt nach dem Tod des Hundes gibt es viel zu erledigen. Man muss sich um viele organisatorische Dinge kümmern. Da ist oft wenig Zeit zum Trauern.

Andere Menschen schenken und Beileid und Trost, und der Hund ist noch ganz präsent.

 

Dinge von ihm liegen in der Wohnung herum, die Leine hängt noch an der Garderobe. Der Napf steht in der Spülmaschine und wartet vergebens auf seinen nächsten Einsatz.

 

Die Trauer kann überwältigend werden, sobald ein paar Tage verstrichen sind und alles „geregelt“ ist.

Viele Gefühle nach Abschied von Hund

Umgang mit der Trauer um den Hund

In dieser Zeit erleben viele Menschen ein großes Gefühlschaos. Viele Tränen werden geweint. Manchmal gibt es Schuldgefühle. Anschuldigungen an die Ärzte. Oder pure Verzweiflung.

 

Es ist alles erlaubt, was an Gefühlen auftritt. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Jeder Mensch hat seinen eigenen Trauerprozess. Einige suchen Hilfe auf (und ich lerne sie dann in der Trauerbegleitung kennen), andere verschließen sich vollkommen in sich.

 

Die Zeit vergeht, und man durchlebt verschiedene Phasen der Trauer. Der Schmerz im Herzen bleibt allerdings immer – mal stärker und mal schwächer.

 

Mein Hund fehlt mir so sehr!

Immer wieder schleicht sich häufig ein weiteres Gefühl ein: Sehnsucht. Wir sehnen uns nach dem verstorbenen Hund.

Nach seinem eigenen, individuellen Hundewesen. Wir denken an die Marotten, die er hatte oder an die „kleinen“ Momente, zum Beispiel wenn er sich zu unseren Füßen zusammengerollt hat.

 

Diese Gedanken und Erinnerungen kommen oft vollkommen unerwartet.

Plötzlich hat man das Gefühl, etwas am Bein zu spüren. Oder man glaubt, ein Geräusch des Hundes zu hören. Oftmals ist es auch eine beliebte Gassi-Strecke, die urplötzlich Erinnerungen hochholt.

 

Und dann ist sie da, die Sehnsucht. Es gibt nur noch einen Gedanken: „Mein Hund fehlt mir so sehr.“.

Umgang mit der Sehnsucht nach dem Hund

Die Sehnsucht entsteht aus Liebe. Aus dem schrecklichen Vermissen. Sie zeigt die Lücke, die in unserem Leben ist.

Und diese Liebe können wir umarmen. Es ist ein großes Glück, etwas so Wunderbares erlebt zu haben. Viele Menschen werden das niemals nachvollziehen können.

In einem Moment der großen Sehnsucht darfst du alles tun: weinen, schreien, wütend werden. Alle deine Gefühle dürfen sein und haben ihre Berechtigung.

Du musst dich dafür nicht schämen oder schlecht fühlen.

Wie gesagt, sie sind Zeichen deiner Liebe.

Menschen finden Trost auf unterschiedlichen Wegen:

  • Manchen hilft die Geschichte der Regenbogenbrücke.
  • Auch das Betrachten von Fotos kann schöne Erinnerungen hervorholen, die trösten können.
  • Wieder andere brauchen jetzt Ablenkung und beginnen eine andere Tätigkeit, um nicht weiter an ihren Liebling zu denken.
  • Vielen hilft es, mit einer Vertrauensperson über die Sehnsucht nach dem Hund zu sprechen.

Die Sehnsucht nach deinem Hund wird niemals aufhören

Genau wie die Liebe zu deiner Fellnase ewig ist, wird auch die Sehnsucht niemals ganz verschwinden. Es wird immer Momente geben, in denen sie präsenter ist und in denen du deinen Hund schrecklich vermisst.

 

Und dann werde Tage kommen, an denen sie nicht da sein wird. Dein Hund fehlt dir nicht mehr so sehr. Diese Gefühle werden in Wellen auftreten. Und auch das ist normal.

 

Vielleicht wirst du irgendwann einen anderen Hund in deine Familie aufnehmen. Auch dann bleibt der Platz deines verstorbenen Hundes immer leer, und du wirst ihn trotzdem weiter lieben. Es werden noch viele glückliche Momente in deinem Leben kommen. Dein Seelenhund wird in deinem Herzen immer bei dir sein.

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