Hund einschläfern

Wenn die Schuld Überhand nimmt 

Hund einschläfern – das zählt zu den größten Albträumen vieler Hundebesitzer. Seinen geliebten Hund einschläfern zu lassen bereitet der gemeinsamen Zeit ein Ende. Oftmals aber auch dem Leid, dass der Hund erfährt.

Unsere Psychologin und Psychotherapeutin Johanna zeigt dir in diesem Artikel, warum deine Gefühle ganz normal sind – und wie du damit umgehen kannst.

Hund einschläfern lassen

Du trägst die Verantwortung!

Wenn der Hund eingeschläfert werden muss, leiden viele Menschen doppelt. Zum einen müssen Sie sich mit dem Abschied der geliebten Fellnase auseinandersetzen, zum anderen tragen sie dann auch die Verantwortung für den Zeitpunkt des Todes.

 

Anders als bei Menschen, wo es (meistens) ein natürliches Ableben gibt, ist dies bei Hunden eher selten der Fall.

 

Mehr als die Hälfte aller Hunde sterben nicht natürlich, sondern werden eingeschläfert. Der häufigste Grund ist Krebserkrankungen, die nicht heilbar sind.

Schmerzvolle Diagnosen

Hund einschläfern lassen Gründe

Typische Gründe für den herbeigeführten Tod eines Hundes können sein:

Hund Hirntumor einschläfern

Hund einschläfern Arthrose

Hund Darmkrebs einschläfern

Hund Hüftprobleme einschläfern

Hund einschläfern nach Unfall

Es hat sich allerdings gezeigt, dass der Grund für das Einschläfern eher eine untergeordnete Rolle spielt. Der Umgang mit der Entscheidung dafür ist viel wichtiger.

Schuld an dem Tod des Hundes

Wenn ein Ableben nicht „vom Himmel fällt“, sondern eine Entscheidung dafür getroffen wird, geht es zwangsläufig auch um Schuld.

 

Schuld ist ein ganz besonderes Gefühl. Denn es ist das einzige Gefühl, was NICHT in einer Situation entsteht. Sondern NACH einer Situation, und zwar durch die Bewertung dieser.

 

Man bewertet seine Handlung und stellt die Richtigkeit in Frage.

 

Hätte ich etwas anders entscheiden müssen?

Hätte ich früher eingreifen können?

Habe ich Anzeichen übersehen?

 

Dadurch kann ein nagendes Gefühl von Schuld entstehen. Und da Schuld und Trauer gut zusammenpassen, können sie sich gegenseitig hochschaukeln.

 

Hund einschläfern lassen

Die Gründe für die Entscheidung, den Hund einschläfern zu lassen, sind wichtig!

Wenn du die Entscheidung für den Tod deines Hundes getroffen hast, ist es wichtig, dass du dich mit dir und deinen Gedanken auseinandersetzt.

 

In jeder Situation hast du immer aus deinen besten Möglichkeiten heraus gehandelt. Du hast alle Informationen, die dir in dem vergangenen Moment vorlagen, abgewogen. Und dann hast du die beste Entscheidung getroffen, die dir in DIESEM MOMENT MÖGLICH WAR.

 

Es ist ungerecht von dir, mit neuen Informationen dein „altes Ich“ zu bewerten.

 

Du konntest damals nicht wissen, dass das Humpeln des Hundes auf einen Tumor hindeutete. Er hat früher schon oft gehumpelt, und es lag immer an anderen Dingen.

 

Nur weil du es jetzt weißt, kannst du dich dafür nicht fertig machen.

Trauer und Schuld

Den Hund einschläfern und dann nicht trauern? Das ist nicht möglich. In dem Zustand von übermächtiger Schuld haben viele Menschen allerdings oft das Problem, dass sie nicht richtig trauern können. Sie verharren in der Wut über sich selbst oder können die Last der Entscheidung für das Einschläfern nicht ertragen.

 

Ein Trauerprozess ist aber wichtig und muss sein. Bevor du diesen aber durchlaufen kannst, musst du dir selbst vergeben.

Alternativen zum Einschläfern Hund: Gab es nicht!

Als erstes lernen die meisten Menschen, sich rational (also vom Kopf her) zu vergeben.

Ja, es gab keine andere Möglichkeit.

Es ist besser für ihn.

Er muss nicht mehr leiden.

 

Das ist der erste wichtige Schritt.

 

Viel schwieriger ist es aber, sich vom Herzen her zu vergeben. Die nagenden Fragen nach Alternativen zum Hund einschläfern bleiben.

Den Schmerz über den Tod überwinden

Hilfe zum Umgang mit der Schuld

Wenn dein Hund nun leider eingeschläfert werden muss/ musste, kann es hilfreich sein, eine Außenperspektive einzunehmen.

Wie würdest du mit einer Freundin sprechen, die dasselbe erlebt?

Was würdest du ihr sagen, wenn sie diese Entscheidung zu treffen hat?

Wie würdest du sie trösten?

Hast du dir diese Fragen beantwortet? Zu welchem Ergebnis kommst du? Gehst du genauso liebevoll mit DIR um?

Zeit für die Bewältigung

Und noch eine psychologische Empfehlung nach meiner langjährigen Erfahrung als Trauerbegleiterin: gibt dir Zeit.

Dieses einschneidende Erlebnis, diese Krise, muss erst einmal bewältigt werden. Es ist okay, wenn du dich schlecht fühlst. Alle deine Gefühle sind okay. Du hast eine Liebe gehen lassen.

Nimm Abschied in der Zeit, die für dich sein muss.