Depression nach Tod des Hundes

Depression nach Tod des Hundes - 3 Psychologische Tipps

Depression nach Tod des Hundes – aus psychologischer Sicht ist dies gar nicht ungewöhnlich. Als Psychologin und Psychotherapeutin habe ich viele trauernde Menschen gesehen, die nach dem Verlust ihres Hundes in eine Depression gerutscht sind.

 

Viele Menschen können diesen Grund als Auslöser für eine psychische Erkrankung nicht verstehen.

Psychologisches Wissen

Entwicklung einer Depression nach Tod des Hundes

Wie jede einschneidende Veränderung im Leben, stellt der Tod des Hundes ein „kritisches Lebensereignis“ dar.

Ein solches kritisches Lebensereignis kann in der Regel von Menschen bewältigt werden. Dazu zählen zum Beispiel auch Umzug, Jobwechsel, Renteneintritt, Schulabschluss oder ähnliches.

 

Sind aber zu wenig Ressourcen (also Quellen von Kraft) vorhanden, kann dieser Einschnitt zu einer Depression führen.

Verlust des Hundes

Der Hund ist ein Familienmitglied

Dein Hund ist Teil deines Lebens. Die Aufgaben rund um das Kümmern strukturieren den Tag und schaffen deinen Alltag.

 

Wenn der Hund nicht mehr da ist, ändert sich das ganze Leben. Eine neue Struktur zu schaffen ist schwierig und eine große Herausforderung.

 

In Zeiten von Trauer ist diese Aufgabe oft zu viel und überfordert den Menschen. Das sorgt dann oft für einen Zusammenbruch und kann in einer Depression enden.

Depression - eine häufige Reaktion

Fast jeder fünfte Mensch erkrankt in seinem Leben einmal an einer Depression. Es ist also nichts, wofür man sich schämen muss. Es ist eine große Stärke, sich Hilfe zu suchen.

 

Dafür gibt es Psychotherapeuten. Sie können dir helfen, wenn du nicht mehr kannst.

Depressive Verstimmung und Depression nach Tod

Wir Behandler unterscheiden zwischen einer depressiven Verstimmung und einer klinisch relevanten Depression.

Dazu werden die vorliegenden „Symptome“ erhoben. Je mehr Symptome vorliegen, desto höher ist der Schweregrad der Depression.

Die Hauptsymptome sind:

  • Depressive Stimmung
  • Freundlosigkeit und Interessenverlust
  • Wenig Antrieb

Zusätzlich zählen zu Symptomen:

  • Schnelle Überforderung
  • Schlechte Konzentration
  • Grübeln
  • Wenig Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle
  • Negative Zukunftsgedanken
  • Schlafstörungen
  • Libidoverlust
  • Entscheidungsschwierigkeiten

Wenn du mehrere dieser Symptome über den Zeitraum von zwei Wochen durchgängig verspürst, kann das ein Hinweis auf eine Depression sein.

Ist die Trauer um Hund eine Depression?

 

Eine Trauerreaktion ist nicht immer gleich eine Depression. Es ist normal, dass man in einer solchen Ausnahmesituation niedergedrückt ist.

Auch zu einer „normalen“ Trauerreaktion gehören einige der oben genannten Symptome.

Das kannst du gegen die Depression tun

Unabhängig davon, ob deine Leiden jetzt eine Diagnose rechtfertigen: Dir geht es schlecht. Du trauerst um deinen Begleiter. Das ist eine schreckliche Zeit.

 

Vielleicht erscheint es dir, als würde es nie besser werden.

 

Der Verlust ist schlimm.

 

Und da gibt es leider kein Heilmittel, was alles wieder gut macht. Die bittere Wahrheit ist: Du musst einen Trauerprozess durchlaufen, der mit vielen Tränen verbunden ist.

3 Psychologische Tipps zum Umgang mit der Depression

1. Suche dir Hilfe!

Das Wirksamste, was du jetzt tun kannst, ist dir Hilfe zu suchen.

 

Ob das eine professionelle Unterstützung ist, die Hilfe einer Freundin, anderen Betroffenen oder der Familie – das ist ganz dir überlassen.

 

Bleibe bitte nicht mit deiner Trauer allein!

2. Die Trauer um deinen Hund ist okay!

Keiner kann in dich hineinblicken, und keiner kann deine Gefühle nachempfinden. Vielleicht erlebst du Unverständnis gegenüber deiner Position. Lass dich davon nicht noch weiter hinabziehen.

 

Deine Gefühle haben ihre Berechtigung.

 

Und du wirst deinen Hund für immer in deinem Herzen tragen. Und damit wird er immer bei dir weiterleben.

3. Beginne einen Prozess des Abschieds

Jeder Mensch trauert anders. Während einige stundenlang Fotos anschauen, verbieten sich andere jeden Gedanken an den geliebten Hund.

Das, was sich für dich jetzt richtig anfühlt, solltest du tun.

Wenn du bereit bist, kannst du beginnen, dich zu verabschieden. Dafür gibt es keine zeitlichen Vorgaben oder Gesetze. Du wirst deinen eigenen Weg der Trauer finden.

Mehr über die Phasen der Trauer kannst du hier lesen:

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